Le 8 mars 2021, le Conseil national a adopté la motion de la Commission des finances pour un mode de travail décentralisé à la Confédération, notamment dans des espaces de co-working ou à domicile. Comme j’avais soumis la motion à la Commission des finances, j’aurais dû la présenter au Conseil national. Mais il était minuit passé, et la motion a été approuvée sans débat. Voici le texte de présentation (en allemand) :
Werter Herr Präsident, werter Herr Bundesrat, liebe Kolleginnen und Kollegen
Die Beratung der Immobilienbotschaft hat im vergangenen Herbst in der Finanzkommission zu einer Grundsatzdiskussion geführt.

Im Lichte der grossen Veränderung des Arbeitens mit mehr Home-Office und weniger Pendeln, bedingt durch die COVID-Massnahmen, erschien der alleinige Fokus auf den Ausbau an zentralisierten Bundesarbeitsplätzen in grossen Neubauten für tausende von Bundesangestellten nicht mehr als ausgewogene Strategie.

Es zeichnet sich ein Überangebot an Bürofläche in Zentrumslage ab, weil viele Unternehmen bereits reagieren und ihre Arbeitsbedingungen langfristig anpassen. Untersuchungen aus der Immobilienbranche kommen auch zu diesem Schluss. Und beim Bund zeigen verwaltungsinterne Umfragen deutlich, dass die Angestellten die neu erlebte Flexibilität weiterführen möchten. Für Personen, welche aus logistischen Gründen nicht von zu Hause arbeiten können, sind regionale, gemeinschaftlich genutzte Büros – so genannte Coworking eine Alternative mit zusätzlichen Vorteilen. Bei aller Home-Office-Müdigkeit, wird ein Mix aus Arbeiten am Wohnort und im Verwaltungsgebäude also erhalten bleiben.

Die Finanzkommission will die wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Chance packen, die sich durch all diese Veränderungen ergeben. Gesellschaftlich spannend erachtet die Kommission die Veränderung beispielsweise deshalb, weil die Menschen durch weniger Pendeln mehr Zeit gewinnen. Gerade für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Nachbarschaftshilfe ist dieser Zeitgewinn von enormem Vorteil.
Der informelle Austausch von Bundesangestellten mit Berufstätigen aus anderen Branchen in dezentral gemeinsam genutzten Räumlichkeiten erachtet die Kommission als Bereicherung für das Bundespersonal.

Ökologisch beurteilt die Kommission eine Dezentralisierung der Bundesarbeitsplätze deshalb als sehr vorteilhaft, weil damit einerseits weniger Bausubstanz notwendig sein wird. Denn ein gar nicht erst gebautes Gebäude ist immer ökologischer als eines nach den strengsten Standards gebautes. Andererseits führt mehr Arbeiten von zu Hause automatisch zu weniger Pendlerverkehr. Es resultiert ein verminderter CO2-Ausstoss und ein verminderter Landverbrauch. Eine Dezentralisierung der Bundesarbeitsplätze ist also ein Beitrag an den Klimaschutz und den Biodiversitätserhalt.

Eine Dezentralisierung der Bundesarbeitsplätze ist ein Beitrag an den Klimaschutz und den Biodiversitätserhalt.

Wirtschaftlich schätzt die Kommission diesen Trend in zweierlei Hinsicht als interessant ein. Wenn sich mehr Menschen auch werktags an ihren Wohnorten versorgen, ist dies für die wirtschaftliche Entwicklung peripherer und strukturschwacher Regionen von Vorteil. Kleine Geschäfte und Beizen in Dörfern und Quartieren profitieren von einer erhöhten Nachfrage. Den durch den Boom im Online-Handel bedingten Liegenschaftsleerstand, könnte durch vermehrte Benutzung von Bundesangestellten und generell Berufstätigen mit Arbeitsvertrag im Zentrum und Wohnung in der Peripherie, belebt werden. Unter dem Strich kann davon ausgegangen werden, dass mit einer dezentral-Strategie für die öffentliche Hand Minderausgaben resultieren.

Mit der Verabschiedung der Motion geben wir dem Bundesrat den Auftrag, die regionale gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung und dem Beitrag an den Klimaschutz und den Biodiverstitätserhalt durch das Arbeiten beim Bund als wesentliche Kriterien in der Bereitstellung der Bundesarbeitsplätze einzubeziehen und dafür einen Umsetzungsplan und Zielgrössen zu formulieren.

Der Bund übernimmt damit eine Vorbildfunktion, indem er strategisch auf dezentrales Arbeiten setzt und die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aspekte transparent ausweist.