Rede zur Diplomübergabe Handelsmitteschule Gambach (fr/de)
(c) Photo David Folly
Chers – dans quelques minutes – diplômés, chers parents, proches et amis des acteurs principaux de la journée. Chers professeurs. C’est avec grand plaisir que je m’adresse à vous aujourd’hui.
Je me souviens très bien de ce moment de ma vie. J’étais tendu comme un arc. Je ne pouvais plus attendre pour enfin tenir mon diplôme entre les mains. Dans mon cas, celui de menuisier. Et un diplôme de ce qui ne s’appelait pas encore la Maturité professionnelle.
C’est pourquoi je pense savoir à quel point vous êtes impatient maintenant. J’espère cependant avoir encore quelques minutes de votre attention.
Vous êtes la génération pour laquelle Internet et les smartphones font partie de l’équipement de base depuis le début. Toujours avec vous, vous ne pouvez pas imaginer la vie sans eux. Cela n’a pas toujours été le cas. Vous le savez bien. Au milieu des années nonante, les appareils les plus courants dans le monde du travail étaient les machines à écrire et les fax. Les ordinateurs personnels et le Web ont rendu ces dispositifs superflus de manière très rapide, même à notre échelle humaine.
Aujourd’hui, nous atteignons l’autre coin de la planète en quelques fractions de seconde. Avec une vidéo-conférence en direct et une simplicité à peine imaginable il y a 20 ans. Tout va incroyablement vite. D’autres changements massifs s’annoncent sans qu’ils ne soient prévisibles aujourd’hui.
Vous avez grandi avec tout cela, c’est normal à vos yeux. Vous êtes des « Digital Natives ».
Dans le monde du travail, par contre, nous nous organisons encore comme si nous étions au siècle dernier. Dans un monde industriel. À une époque où les business plans fonctionnent depuis des décennies. Là où il y a des hiérarchies claires. Là où le pouvoir s’accumule vers le haut. Où les étages supérieurs décident de l’orientation à prendre. Les organisations sont conçues comme des machines. Là où les gens sont perçus comme des rouages et où l’on essaie de tirer de plus en plus des mêmes machines organisationnelles avec des méthodes de gestion toujours nouvelles. Cela a peut-être fonctionné au siècle dernier pour organiser les gens comme des engrenages. De toute évidence, cela a créé beaucoup de valeur et de progrès.
Mais aujourd’hui, cette forme d’organisation devient de plus en plus problématique. Les décisions sont prises trop lentement. Le travail quotidien est trop bureaucratique et frustrant. Et ce qui fonctionne comme une roue dentée est de toute façon automatisé. Avec un algorithme ou un robot. Le statut, la hiérarchie ou le prestige n’apportent plus de valeur ajoutée perceptible. Les gestionnaires, les membres du conseil d’administration, les stratèges, etc. ne voient pas forcément plus loin dans l’avenir que les autres. Ils ne peuvent pas promettre la sécurité et on les croit de moins en moins.
Je ne trouve pas ça particulièrement mauvais. Parce que cela recèle aussi un énorme potentiel constructif. Aujourd’hui, les organisations doivent être en mesure d’exploiter le potentiel de tous les employés de l’entreprise. Il y a quelque chose de libérateur : quelque chose de naturel. Quelque chose d’humain. Pour tout le monde et quel que soit son niveau. Aujourd’hui, il est important que chacun dans l’entreprise, sans exception, puisse apporter sa contribution en fonction de ses capacités et de ses besoins. Et cela n’est possible que si l’on se détache de l’image de la machine et que l’on considère les organisations comme des organismes vivants. Où le pouvoir est décentralisé et où les gens peuvent s’organiser. Où vous incluez les gens dans toutes leurs facettes. Où les organisations deviennent plus humaines.
Chez Liip, l’entreprise que j’ai cofondée et dans laquelle nous employons maintenant plus de 180 personnes, nous avons eu les meilleures expériences avec cette idée. Nous avons aboli la direction. Il n’y a plus de hiérarchie classique. L’entreprise s’organise de manière holocratique.
Et elle appartient à elle-même. Seuls ceux qui ont un contrat de travail peuvent acheter des actions. Oui, je pense que les entreprises devraient appartenir à leurs employés. Parce que c’est ainsi que le sens du débat peut naitre.
De quoi s’agit-il ? Pourquoi existons-nous en tant qu’entreprise ? Après tout, l’économie est là pour nous, pas nous pour l’économie, n’est-ce pas ?
Wir tun gut daran, die Frage der Sinnhaftigkeit wieder ins Zentrum zu stellen. Gerade jetzt, wo auch den Zweiflern dämmert, dass es so nicht weitergehen kann. Denn der geschundene Planet ist die unschöne Kehrseite des Jahrhundert-Wirtschaftswunders.
Bei allen anderslautenden Beteuerungen, wir seien Musterschüler, sind auch wir in der Schweiz von einem Wirtschaftssystem abhängig, das auf Dauer nicht überlebensfähig ist. Wir leben auf zu grossem Fuss. So, als gäbe es dreieinhalb Planeten. Wir benötigen Ressourcen von allen Ecken der Erde. Öl zum Beispiel, das sich nicht in menschlichen Zeithorizonten erneuert. Unser Konsum, unsere Mobilität, unsere Landwirtschaft funktionieren heute nur, weil wir fossile Rohstoffe verbrennen. Das ist doppelt schlimm: Einmal verbrannt, stehen uns diese unglaublich wertvollen Stoffe nicht mehr zur Verfügung. Und verbrannt bleiben sie als Gas in unserer Erdatmosphäre über Generationen erhalten und heizen den Planeten auf. Ich erzähle nichts Neues, ihr wisst das alles.
Natürlich gibt es viele Menschen auf der Erde, die weit unter diesem Wert von dreieinhalb Planeten leben. Es gibt Stimmen die finden, das sei ganz ok so. Im globalen Mittel sind es aber immer noch eineinhalb Erden, welche die Erdbevölkerung mit dem derzeitigen Lebensstil zur Verfügung haben müsste. Abgesehen von der unerträglichen Ungerechtigkeit denen gegenüber, die nicht vom Raubbau am Planeten profitieren sondern vor allem die negativen Konsequenzen zu ertragen haben wie Landverlust durch erhöhte Meeresspiegel, landwirtschaftliche Ertragsausfälle durch Trockenheit oder den zunehmenden Unwetterkatastrophen, kommen wir so oder so nicht darum herum, unser Wirtschaftssystem und unseren Lebenswandel anpassen.
Was kann jeder im Kleinen ändern? Persönliche Gesten wie der Verzicht auf Flugreisen oder Auto sind wichtig und zeigen, dass man auch mit weniger resp. anderem Konsum ein gutes oder sogar besseres Leben führen kann. Andere werden davon inspiriert und die politische Stimmung kann damit beeinflusst werden. Denn es geht um viel: Wenn euch jemand sagt, dass der Mensch keinen Einfluss auf das CO2 in der Luft hat, weil es ja schon Vulkane gäbe: Ja, Vulkane stossen viel CO2 aus. Der Mensch im Vergleich dazu hingegen 60 Mal mehr! Und wenn jemand findet, 2 Grad Temperaturerhöhung seien keine Sache, könnt ihr mit folgendem Argument kontern: 41 Grad Fieber sind schlimm, aber kann man wegstecken. 43 Grad sind dann aber tödlich. Das sind die Dimensionen.
Solange die finanziellen Anreize bleiben, wie beispielsweise der viel zu billige Flugverkehr oder das Einwegplastik, kommen wir nicht weiter. Nur die Politik ist fähig, das Steuer herumzureissen. Und das wäre auch durchaus möglich. Die technologischen Lösungen oder ökonomische Anreizsysteme sind vorhanden. Das ist hinlänglich bekannt und einige Länder machen es uns vor. Norwegen zum Beispiel lässt ab dem Jahr 2025 für Fahrzeuge keine Verbrennungsmotoren mehr zu. Costa Rica will ab 2021 kein Einwegplastik mehr, um die Weltmeere zu schützen die an genau an diesem Plastik zu ersticken drohen.
Und in der Schweiz? Uns stünde alles zur Verfügung: Ein Top Bildungssystem, ein innovativer Werkplatz, ein funktionierender Rechtsstaat und das nötige Kleingeld. Was uns einzig fehlt, ist der politische Wille. Die Mehrheiten im Parlament verfolgen eine Politik des Zuschauens. Der unerschütterliche Glaube daran, dass “der Markt “das Problem lösen wird, bestimmt die Agenda. Nur welcher Markt? Ein Markt, bei dem Fluggesellschaften kostenlos CO2 in die Luft pumpen dürfen? In einem Markt, der der Gesellschaft die langfristigen Kosten überlässt, die durch die Verschmutzung von Gewässern am anderen Ende der Welt entstehen oder die Folgen des Klimawandels unseren Kindern überlassen werden? Das ist keine freie Marktwirtschaft, sondern ein Subventionssystem für Akteure, die an der Schändung des Planeten kurzsichtig verdienen. Machen wir uns nichts vor: Die Politik, also wir als Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, müssen die nötigen Rahmenbedingungen definieren, die einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten überhaupt erst möglich macht.
Deshalb bin ich froh um euch, liebe Diplomandinnen und Diplomanden. Sicher sind einige von euch auch auf die Strasse gegangen, um euren Unmut sichtbar zu machen. Gewaltloser ziviler Ungehorsam muss die Gesellschaft aushalten. Und ich bin überzeugt, dass ihr einen grossen Einfluss auf die künftige Politik haben werdet. Immer mehr Menschen hören auf euch und sehen ein, dass wir den nächsten Generationen eine intakte Umwelt hinterlassen müssen.
Die politischen Mehrheiten müssen auf “Zukunft” eingestellt werden. Seid euch eurer Macht an der Urne bewusst. Geht wählen! Überzeugt eure Freunde und Verwandte auch wählen zu gehen! Engagiert euch in einer politischen Partei, die nach vorne schaut oder unterstützt eine Umweltorganisation. Denn sonst passiert nichts oder sicher nicht genug schnell.
Um was es mir geht, was ich euch heute mitgeben will :
Es wird in eurer beruflichen Karriere darauf ankommen, dass ihr euch früh selber organisiert und früh Verantwortung übernehmt. Dass ihr fähig seid, Zusammenhänge zu sehen und in Kreisläufen zu denken. Dass ihr euch der Verletzlichkeit dieses unglaublich faszinierenden Planeten bewusst seid. Und dass ihr immer die Sinnhaftigkeit eurer Tätigkeit hinterfragt. Und wenn das von euch nicht erwartet wird, dann erwartet das von eurem Arbeitgeber! Die Welt, in der wir leben, schaffen wir jeden Tag. Ich zähle auf euch.
Aber nicht heute. Heute sollt ihr feiern, ihr habt es verdient! Ich gratuliere euch ganz herzlich zu eurem Diplom. Und ich wünsche euch alles erdenklich Beste für eure berufliche und private Zukunft!